Was sind die Traditionen?

Es gibt nicht viele Gesetze in der vampirischen Gesellschaft. Die wenigen, die existieren, werden dafür mit umso mehr Macht durchgesetzt: Die sechs Traditionen, die Säulen einer mehr oder weniger stabilen Gesellschaft. Wer die Traditionen bricht weiß, dass er dafür mit seiner Existenzt bezahlt. Wer das Glück hat nicht zu sterben, wird unter einer Strafe leiden, die ihn manches Mal wünschen lässt, er wäre doch einfach vernichtet worden.

Deshalb sind die Traditionen fast immer eine der ersten Lektionen, die ein frischgeschaffener Vampir in der Camarilla lernt. Und wenn Du Dir die vierte Tradition anguckst weißt Du auch, weshalb: Jeder Erzeuger weiß, dass er selbst dafür den Kopf hinhalten muss, wenn sein Kind eine Tradition bricht. Selbst, wenn er die Traditionen selbst nicht allzu wichtig findet, ist dies ein guter Grund das eigene Kind auszubilden.

 

Die sechs Traditionen

Heutzutage erfüllen die Prinzen die Position der Ältesten in den Traditionen.

I. Die Maskerade
Du sollst Dein wahres Wesen niemandem enthüllen, der nicht vom Geblüt ist. Wer solches tut, verwirkt sein Blutrecht.

 

II. Die Domäne
Deine Domäne ist Dein Belang. Alle anderen schulden Dir Respekt, solange sie sich darin aufhalten. Niemand darf sich gegen Dein Wort auflehnen, solange er in Deiner Domäne weilt.

 

III. Die Nachkommenschaft
Du sollst nur mit Erlaubnis Deines Ahnen andere zeugen. Zeugst du andere ohne Einwilligung deines Ahns, sollen sowohl Du als auch Deine Nachkommen erschlagen werden.

 

IV. Die Rechenschaft
Wen du erschaffst, der ist dein eigen Kind. Bis der Nachkomme auf sich selbst gestellt ist, sollst du ihm alles befehlen. Du trägst seine Sünden.

 

V. Die Gastfreundschaft
Ehre die Domäne anderer. Wenn du in eine fremde Stadt kommst, so sollst du dich dem vorstellen, der dort herrscht. Ohne die Worte der Aufnahme bist du nichts.

 

VI. Die Vernichtung
Es ist dir verboten, andere von deiner Art zu vernichten. Das Recht zur Vernichtung liegt ausschließlich bei deinen Fürsten. Nur die Fürsten unter Euch sollen die Blutjagd ausrufen.

 

Musst Du sie wirklich auswendig können?

Kurz gesagt: Ja.

Wenn Du ins Spiel gehst, solltest Du diese sechs Regeln kennen. Du musst sie nicht zwingend wortwörtlich auswendig lernen, aber der Inhalt muss sitzen. Es passiert zwar nicht allzu häufig, aber doch immer wieder, dass man nach diesen Traditionen gefragt wird. Wer sich dann als unwissend outet, hat ein großes Problem.

Wenn Du im Spiel erst geschaffen wirst, wirst Du sie im Spiel lernen. Allerdings wird kaum ein Kind zum Neonaten freigesprochen, dass die Traditionen nicht beherrscht. Lernen musst Du sie also so oder so 😉

 

Eselsbrücke zum Lernen

Um das Merken etwas zu erleichtern gibt es einen Tipp, der schon vielen geholfen hat. Wenn Du auf die Liste der Traditionen guckst siehst Du, dass sie in der Mitte gespiegelt sind:

 

Die 1. Tradition (Masquerade) und die 6. Tradition (Vernichtung) stechen heraus. Hier geht es um das Überleben der Kainiten: Sie wollen weder, dass die Menschen von ihnen erfahren und dann Jagd auf sie machen, noch dass Kainiten einfach losziehen und Widersacher vernichten.

 

Die 2. Tradition (Domäne) und die 5. Tradition (Gastfreundschaft) behandeln beide das Territorium: Die Tradition der Domäne regelt, dass der Vampir in seinem Gebiet unangefochten das Sagen hat. Daraus ergibt sich die Tradition der Gastfreundschaft, dass Besucher in seinem Gebiet sein Wort der Aufnahme brauchen, wenn sie zu Besuch sind oder sogar länger bleiben wollen.

 

Die 3. Tradition (Nachkommenschaft) und die 4. Tradition (Rechenschaft) behandeln beide die Vermehrung: Vampire dürfen nur mit Erlaubnis Nachkommen schaffen, und sind zudem für sie verantwortlich, bis diese alles wissen, um eigenständig im Sinne der Traditionen und der Camarilla handeln zu können.